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Radio-Podcasts

28.03.24 18:05 Uhr SWR2 SWR2 Tagesgespräch

Bedeutung der Kirchen an Ostern: "Müssen protestantische Bescheidenheit zurücknehmen"

Ostern ist für Christen ein ganz besonderes Fest – aber welchen Stellenwert haben die Kirchen heute noch? Kritiker werfen den Kirchen zum Beispiel vor, zu wenig gegen die Vereinsamung der Menschen zu tun. Ernst-Wilhelm Gohl, Landesbischof der evangelischen Kirche in Württemberg, sieht das anders. "Wahrscheinlich macht man niemals genug, aber wir machen viel. Es gibt viele Angebote in den Gemeinden, zum Beispiel die Vesperkirche oder die Besuchsdienste. Also, es geschieht viel, aber eben im Verborgenen", so Gohl im SWR Tagesgespräch. Man müsse deshalb versuchen, mit solchen Angeboten mehr in die Öffentlichkeit zu kommen. "Vielleicht müssen wir da unsere protestantische Bescheidenheit mal etwas zurücknehmen", sagt Gohl. Warum er der Meinung ist, dass sich die Kirche außerdem klar gegen die AfD stellen muss, erklärt der Landesbischof im Gespräch mit SWR2 Aktuell-Moderatorin Katja Burck.

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27.03.24 18:05 Uhr SWR2 SWR2 Tagesgespräch

Foodwatch: "Gesetz gegen Kükentöten hat Tierschutz nicht verbessert"

Das Kükentöten in Deutschland ist seit rund zwei Jahren verboten – aber was hat es gebracht? Nach Meinung von Andreas Winkler, Pressechef der Verbraucherorganisation Foodwatch, eigentlich nichts. "Die Bundesregierung hat sich damals für das Gesetz feiern lassen. Wenn man aber genauer hinschaut, muss man leider feststellen: richtig viel Verbesserung für den Tierschutz hat es nicht gebracht", so Winkler im SWR Tagesgespräch. Vor allem an der Situation in der Eierproduktion habe sich durch dieses Gesetz nichts verbessert. "Legehennen geht es heute exakt so schlecht wie vor zwei Jahren. Die männlichen Küken werden zwar nicht mehr direkt nach der Geburt getötet - dafür werden sie aufgezogen, häufig im Ausland, und dann nach ein paar Wochen zu Wurst oder Tierfutter verarbeitet", kritisiert Winkler. Warum ein Umbau des gesamten Sektors der Eier- und Fleischproduktion für ihn der einzige Weg sind, erklärt Winkler im Gespräch mit SWR2 Aktuell-Moderatorin Katja Burck.

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26.03.24 18:05 Uhr SWR2 SWR2 Tagesgespräch

"Es fehlt eine politische Perspektive von Netanjahu im Gazakrieg"

Das Vorgehen Israels im Gazakrieg wird international kritisiert, das Land ist zunehmend isoliert. Was bedeutet das für den Krieg? Politikwissenschaftlerin Bente Scheller (Heinrich-Böll-Stiftung) erklärt im SWR Tagesgespräch: "Das Gefühl, dass es einsamer wird, hat Netanjahu, haben die Menschen in Israel, bestimmt. Aber ich denke, politisch ist es auch eine Gradwanderung. Das Selbstverteidigungsrecht Israels steht natürlich nicht in Frage, aber die Art der Kriegsführung in Gaza ist sehr umstritten wegen der vielen zivilen Opfer." Scheller vermisst von der israelischen Regierung vor allem eine politische Perspektive. "Das einzige Ziel, das formuliert worden ist, ist die Zerschlagung der Hamas – und das ist natürlich schwierig zu definieren. Wann ist das erreicht? Und wie soll es dann weitergehen?" so Scheller. Was die jüngste UN-Resolution zum Gazakrieg für eine Bedeutung hat, erklärt die Politikwissenschaftlerin im Gespräch mit SWR2 Aktuell-Moderator Gerhard Leitner.

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25.03.24 18:05 Uhr SWR2 SWR2 Tagesgespräch

"Der Anschlag in Moskau war eine Art Racheakt des IS"

Der Politikwissenschaftler Nico Lange sieht den Terroranschlag des IS in Moskau als eine Art Racheakt. Russland sei schon länger auf dem Radar des inzwischen sehr starken IS-Ablegers ISPK, vor allem wegen des russischen Vorgehens in Syrien. Putin selbst habe den Militäreinsatz in Syrien als einen Kampf gegen den Islamischen Staat bezeichnet und in Russland dies auch als Begründung für Russlands Vorgehen dort angeführt. Der IS sei nie „weg“ gewesen, so Lange, es habe nur in den letzten Jahren keine größeren Anschläge im Westen gegeben. Man müsse nun überlegen, ob man die deutschen Sicherheitsbehörden besser ausstatten müsse.

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22.03.24 18:05 Uhr SWR2 SWR2 Tagesgespräch

"Corona-Pandemie wissenschaftlich aufarbeiten, nicht parteipolitisch"

Die Corona Pandemie: Heute vor 4 Jahren haben Bund und Länder weitreichende Einschränkungen beschlossen: Den Mindestabstand im öffentlichen Bereich von 1 Meter 50. Aufenthalt im öffentlichen Raum nur alleine oder mit einer weiteren Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes. Gaststätten und Restaurants wurden geschlossen, nur Mitnahme von Essen war noch erlaubt. Es war der sogenannte 1. Corona Lockdown. Janosch Dahmen ist gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion und im Gesundheitsausschuss, und von Beruf Arzt. Er findet: Mit dem Wissen von heute lässt sich für künftige Pandemien viel lernen.

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19.03.24 18:05 Uhr SWR2 SWR2 Tagesgespräch

„Auch scheinbar etablierte Demokratien können sich von innen aushöhlen.“

Demokratieforscherin Prof. Ursula Birsl: „Auch scheinbar etablierte Demokratien können sich von innen aushöhlen.“ Nach dem Erscheinen einer Studie zur demokratischen Entwicklung in 137 Schwellen- und Transformationsländern findet Prof. Ursula Birsl von der Universität Marburg die Ergebnisse teils besorgniserregend, teils ambivalent. Die Demokratieforscherin wies im SWR2 Tagesgespräch darauf hin, dass sich „auch scheinbar etablierte Demokratien, wie Italien oder die Niederlande, von innen aushöhlen können.“ Die Studie der Bertelsmann-Stiftung erscheint regelmäßig seit 20 Jahren und kommt u.a. zu dem Ergebnis, dass von den untersuchten Ländern „…zu keinem Zeitpunkt in den vergangenen zwanzig Jahren so wenige Staaten demokratisch regiert wurden wie heute.“

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15.03.24 14:58 Uhr SWR2 SWR2 Tagesgespräch

"Präsidentschaftswahlen in Russland haben nichts mit Demokratie zu tun"

Der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Nils Schmid, hat die laufende Präsidentschaftswahl in Russland als Showveranstaltung bezeichnet. Putin sei der Herr der russischen Politik nach innen wie nach außen, sagte Schmid im SWR-Tagesgespräch. "Deutschland muss damit rechnen, dass die Außenpolitik Putins imperialistisch und aggressiv bleiben wird", sagte der SPD-Politiker weiter. In den nächsten Jahren werde es darauf ankommen, die Geschlossenheit des Westens zu wahren und die europäische Sicherheit gegen Russland zu organisieren. Es gilt als so gut wie sicher, dass Amtsinhaber Putin die Präsidentschaftswahl gewinnt. Ernstzunehmende Gegenkandidaten wurden nicht zugelassen.

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13.03.24 14:26 Uhr SWR2 SWR2 Tagesgespräch

Wirtschaftsvertreter: "Dem Mittelstand steht das Wasser bis zum Hals"

In Berlin treffen sich rund 5.000 mittelständische Unternehmerinnen und Unternehmer mit Vertretern von Regierung und Opposition zum Zukunftstag des Mittelstands. Gäste sind unter anderem Bundesfinanzminister Lindner und Bundeswirtschaftsminister Habeck - Gastgeber ist der Bundesverband mittelständische Wirtschaft, kurz, BVMW. Dessen Vorsitzender, Christoph Ahlhaus, hat die Politik zum Handeln aufgefordert. Dem Mittelstand stehe das Wasser bis zum Hals, sagte er im SWR-Tagesgespräch. "Wir brauchen eine riesige finanzielle Entlastungsoffensive". Viele Unternehmen überlegten entweder abzuwandern, oder ganz dicht zu machen, sagte Ahlhaus weiter. "Das könnte zum Wohlstandskiller Deutschlands werden". Als eine Lösung schlägt der Unternehmer vor, den Solidaritätszuschlag abzuschaffen. Das sei die unbürokratischste und schnellste Lösung.

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11.03.24 14:12 Uhr SWR2 SWR2 Tagesgespräch

Marburger Bund: "Wir Ärzte können auch richtigen Streik".

Der Vize-Landesvorsitzende der Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund in Baden-Württemberg, Jörg Woll, wertet den bundesweiten Warnstreik an den Uni-Kliniken als Erfolg. "Natürlich können Ärzte wegen der Patientenversorgung nicht mit solch einer Härte wie die GdL streiken", sagte Woll im SWR-Tagesgespräch. Sollte es bei der nächsten Gesprächsrunde Ende März keine Einigung über bessere Arbeitsbedingungen geben, werde man nicht drum herumkommen, die Mitglieder des Marburger Bundes zu befragen. "Wir können nicht nur Warnstreik, sondern auch richtigen Streik". Zu den Forderungen der Ärzte gehören Erleichterungen in der Schicht-Arbeit und 12,5 Prozent mehr Geld.

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08.03.24 15:16 Uhr SWR2 SWR2 Tagesgespräch

CDU-Vize-Vorsitzende: "Das Elterngeld muss weiterentwickelt werden".

Nach Ansicht der Vize-Vorsitzenden der CDU, Silvia Breher, ist das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf eines der wichtigsten Themen, um einen großen Schritt in Richtung Gleichberechtigung zu gehen. Man müsse etwa über eine Wochenarbeitszeit statt einer täglichen Arbeitszeit diskutieren, sagte die frauenpolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag im SWR-Tagesgespräch. "Auch das Elterngeld – die Erfolgsmethode der vergangenen Jahre überhaupt – muss weiterentwickelt werden", so Breher weiter. Man brauche neue Anreize, mit denen beide Elternteile nach der Care-Arbeit die Chance bekommen, erfolgreich zurück in ihren Job zurückkehren zu können. Die CDU stellt in Stuttgart ihr neues Grundsatzprogramm - auch zum Thema Gleichberechtigung für Frauen - vor.

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